Klinische Merkmale

Kleinwuchs, relative Makrozephalie mit prominenter Stirn und dreieckigem Gesicht, Asymmetrie des Körpers bzw. einzelner Körperteile, Klinodaktylie des fünften Fingers.

Ursächlich für das Silver-Russell-Syndrom sind genetische und epigenetische Veränderungen, die die chromosomale Region 11p15.5 betreffen sowie eine maternale uniparentale Disomie 7.

Die häufigste molekulargenetische Ursache, die bei ca. 40 % der Patienten vorliegt, ist ein Imprintingdefekt (ID) mit Hypomethylierung der Imprintingkontrollregion ICR1 (H19/IGF2:IG-DMR), während bei ca. 10 % eine maternale uniparentale Disomie 7 ursächlich ist. Selten wurden auch Duplikationen beschrieben.

Die Imprintingdefekte treten dabei meist im Mosaik auf. Daher kann die Untersuchung eines zweiten Gewebes hilfreich sein.

Methode

Methylierungsspezifische (MS)-MLPA (ME030, MRC Holland) zur Methylierungs- und Dosisanalyse der chromosomalen Region 11p15.5. Detektiert IDs und Dosisaberrationen

Methylierungsspezifische (MS)-MLPA (ME032, MRC Holland) zur Methylierungs- und Dosisanalyse von Chromosom 7. Detektiert UPD7

Material

2–5 ml EDTA-Blut oder >1 µg DNA bei einer Konzentration von >50 ng/µl

Dauer

MLPA: ca. 2–4 Wochen

Differentialdiagnosen für die wir die entsprechende Diagnostik anbieten

Pränataldiagnostik bzgl. Silver-Russell-Syndrom wird in unserem Labor nicht angeboten.

Dokumente zur genetischen Diagnostik

Ansprechpartner

Dr. rer. nat.
Jasmin Beygo

Dr. rer. nat.
Deniz Kanber

Dr. rer. nat.
Sandra Ueberberg

Sekretariat