Klinische Merkmale

Neugeborene mit ausgeprägter Muskelhypotonie, Fütterungsschwierigkeiten, Entwicklungsverzögerung, Kleinwuchs, Intelligenzminderung, Kleinkinder und ältere mit Hyperphagie, Kinder und Erwachsene mit ausgeprägtem Übergewicht, Hypogonadismus.

Ursächlich für das Prader-Willi-Syndrom sind genetische und epigenetische Veränderungen, die zum Verlust der Expression der paternal exprimierten Gene auf Chromosom 15q11q13 führen.

Die häufigste molekulargenetische Ursache, die bei ca. 70–75 % der Patienten vorliegt, ist eine große heterozygote Deletion auf dem paternalen Allel 15q11q13 (Klasse I oder Klasse II Deletion). Weitere Ursachen sind eine maternale uniparentale Disomie 15 [upd(15)mat], ein Imprintingdefekt (ID) sowie ein Imprintingdefekt aufgrund einer Imprinting centre (IC-)Deletion.

Methode

Methylierungsspezifische (MS)-MLPA (ME028, MRC Holland) zur Methylierungs- und Dosisanalyse der chromosomalen Region 15q11q13. Detektiert Deletionen, UPDs und IDs

Ggf. weiterführende Untersuchungen auf Familienebene zur Unterscheidung zwischen einer uniparentalen Disomie 15 und einem Imprintingdefekt mittels Mikrosatellitenanalyse

Ggf. (molekular-)zytogenetische Untersuchungen zur näheren Bestimmung des Wiederholungsrisikos

Material

2–5 ml EDTA-Blut oder ~1 µg DNA bei einer Konzentration von >50 ng/µl

Dauer

MLPA: ca. 2–4 Wochen

Differentialdiagnosen für die wir die entsprechende Diagnostik anbieten

Schaaf-Yang-Syndrom  

Temple-Syndrom  

Pränataldiagnostik

Mittels MS-MLPA
Amnionzell- oder Chorionzellkulturen bzw. native Chorionzotten oder 1 µg DNA

Die Pränataldiagnostik kann nur nach vorheriger Absprache erfolgen:

Dr. rer. nat.
Jasmin Beygo

Dr. rer. nat.
Deniz Kanber

Dr. rer. nat.
Sandra Ueberberg

Dokumente zur genetischen Diagnostik

Ansprechpartner

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Sekretariat