Klinische Merkmale

Großwuchs, Nabelbruch oder andere Bauchwanddefekte, Makroglossie, Asymmetrie des Körpers bzw. einzelner Körperteile.

Die häufigste molekulargenetische Ursache, die bei ca. 50 % der Patienten vorliegt, ist ein Imprintingdefekt (ID) mit Hypomethylierung der Imprintingkontrollregion 2 (ICR2; KCNQ1OT1:TSS-DMR). Weitere Ursachen sind ein ID mit Hypermethylierung der ICR1 (H19/IGF2:IG-DMR; ~5%), eine paternale uniparentale Disomie 11p15 (UPD(11p15)pat; ~20%), pathogene Varianten auf dem maternalen Allel des CDKN1C-Gens (~5%) sowie seltener Duplikationen und Deletion die chromosomale Region 11p15 betreffend (~2-4% /~1–2 %).

Imprintingdefekte und uniparentale Disomie treten dabei meist im Mosaik auf. Daher kann die Untersuchung eines zweiten Gewebes hilfreich sein.

Methode

Methylierungsspezifische (MS)-MLPA (ME030, MRC Holland) zur Methylierungs- und Dosisanalyse der chromosomalen Region 11p15.5. Detektiert IDs, UPDs und Dosisveränderungen.  

Sequenzierung des CDKN1C-Gens.

Ggf. weiterführende Untersuchungen auf Familienebene zur Bestätigung einer segmentalen uniparentalen Disomie 11 bzw. Ausschluss einer genomweiten paternalen Diploidie mittels Mikrosatellitenanalyse oder Multilocus MS-MLPA (ME034, MRC Holland).

Material

2–5 ml EDTA-Blut oder >1 µg DNA bei einer Konzentration von >50 ng/µl

Dauer

MLPA: ca. 2–4 Wochen

Im Anschluss an die MLPA erfolgt die Sequenzierung des CDKN1C-Gens: ca. 2–4 Wochen

Pränataldiagnostik bzgl. Beckwith-Wiedemann-Syndrom wird in unserem Labor nicht angeboten.

Dokumente zur genetischen Diagnostik

Ansprechpartner

Dr. rer. nat.
Jasmin Beygo

Dr. rer. nat.
Deniz Kanber

Dr. rer. nat.
Sandra Ueberberg

Sekretariat